Donnerstag, 10. Juli 2014

Ein neues Abenteuer

Hallo!

Ich mich tatsächlich dazu entschieden, wieder zu bloggen: über meinen Freiwilligendienst in der französischen Normandie - ihr seid herzlich eingeladen, mal vorbeizuschauen!

Hier der Link: www.henneinfrankreich.blogspot.de

Hilsen,
Henriette 

Donnerstag, 26. Juli 2012

Home sweet home - von zu Hause nach Hause

Hallihallo, ein letztes heisann hoppsann meinerseits!

Hier also der letzte Post - darüber wie ich hier in Deutschland angekommen bin, was ich so an Norwegen vermisse und was mir sonst gleich noch so einfällt.

Als aller erstes ein Bild von mir mit sowohl meiner deutschen als auch Norwegischen Familie:

Ich hab mich also von meiner Gastfamilie verabschiedet und war dann eine Woche lang mit meinen Eltern in Norwegen unterwegs. Wir hatten wirklich unglaubliches Glück mit dem Wetter, es war die ganze Zeit schönes Wetter und Norwegen hat sich von seiner prächtigsten Seite gezeigt. Auf diese Tour habe ich mich schon lange gefreut, weil ich endlich mal dieses ganz 'typisch' Norwegische in der Landschaft sehen wollte, also wirklich unglaublich spektakuläre Fjorde, Seen mit türkisem Wasser und wunderschöne Landschaft so weit das Auge reicht. Die Schönheit Norwegens hat uns ziemlich umgehauen, es ist einfach ein ausgesprochen tolles Land!











Tja, und jetzt sitze ich hier, hier zu Hause in Deutschland. Seit ein paar Wochen bin ich wieder hier und ich habe auch eigentlich das Gefühl mich einigermaßen gut eingelebt zu haben, aber trotzdem fühle ich mich noch nicht so richtig angekommen. Es ist schön wieder hier zu sein, endlich alle meine Freunde wiederzuhaben, aber ein Teil von mir hängt irgendwie immer noch in Norwegen. Am meisten vermisse ich so kleine alltägliche Rituale, wie zum Beispiel jeden Abend 'God natt!' zu rufen, ein 'God natt Henriette, sov godt!' zurückzubekommen und dann zu erwidern 'Sov godt!' - es war einfach jeden Abend das gleiche, das vermisse ich. Ich vermisse es auch beim Aus-dem-Haus-gehen laut 'Haaa det' zu rufen und von allen einstimmig die Antwort 'Ha det Henriette' zu bekommen, mich auf das grüne Sofa zu legen und mich mit der braunen Decke zuzudecken, im Wintergarten zu sitzen und zu lesen und beklopptes Norwegisches Radio zu hören. Ich vermisse es jeden Tag neben Elida zu sitzen, mit Selma Früchte aus dem Schulbüro zu holen und mit Julie zu lachen. Ich vermisse dass Wange-an-Wange, dass man in Norwegen sowohl zur Begrüßung als auch zum Abschied und als Dank macht. Ich vermisse es Brunost zu essen und ausschließlich Leitungswasser und Milch zu trinken. Ich vermisse   die saubere Osloer U-Bahn und die blaue Straßenbahn Nummer 12 in Richtung Kjelsås, die ich jeden Morgen und Nachmittag genommen habe. Ich vermisse auch wie Norwegen sich anhört, wie es da riecht und um mich rum nur Norwegisch zu hören. Ach und nicht zu vergessen ist 'fredagskos' (sowas wie Freitagsgemütlichkeit, man macht sich Freitag Abends halt immer einen schönen gemütlichen Abend) und 'lørdagsgodt' (Samstagssüßigkeiten).

Trotzt all diesen Dingen ist es sehr angenehm hier zu sein. Ich bin so froh, dass sich zwischen mir und meinen Freundinnen in diesem Jahr kaum was verändert hat, da bin ich echt stolz drauf. Wenn ich mit ihnen zusammen bin fühlt es sich an wie das normalste und selbstverständlichste der Welt, ist halt schon ein kleiner Unterschied ob man sich 10 Monate oder mehrere Jahre kennt. Andererseits ist das dann auch fast schon wieder unspektakulär, denn wenn man man es ein Jahr lang gewohnt ist permanent mit neuen Sachen konfrontiert zu werden und bei allen Menschen immer versucht ein bisschen vorsichtig zu sein weil man es einfach nicht riskieren will mit einem Fehler die Freundschaft zu zerstören, dann erschreckt man sich erstmal wie gewohnt hier alles für einen ist.

Vor ziemlich genau einem Jahr habe ich meine Gastfamilie bekommen und damit ging mein Austauschjahr so richtig los. Es war ein ganz unglaubliches Erlebnis, alleine schon so viele neue Menschen kennengelernt zu haben war es wert ein Jahr nach Norwegen zu gehen. Ich bin In Norwegen ein Stück über mich selbst hinausgewachsen und habe sehr viel gelernt - gelernt alleine und ganz ohne Panik zu fliegen, mich in einem neuen Land mit einer unbekannten Kultur und Sprache ohne meine Familie und Freunde zurechtzufinden, in einer anfangs fremden Familie zu leben und mich in dessen Familienleben einzubringen, in eine Schule zu gehen in der nur auf einer mir unverständlichen Sprache gesprochen wird, U-Bahn und Straßenbahnpläne zu lesen, auf neue Menschen zuzugehen, im Winter bei -10°C im T-Shirt draußen zu sein ohne mich zu erkälten, Langlaufen, ein bisschen Snowboarden, aufs Außenklo zu gehen, Seewasser zu trinken, neue Freundschaften zu schließen und vor allem Norwegisch zu sprechen. Ich spreche fließend Norwegisch, bekomme sogar manchmal gesagt ich hätte keinen Akzent (dann würde ich jedes mal am liebsten vor Freunde und Dankbarkeit für dieses Kompliment laut jubeln) und habe keine Probleme Norwegisch zu verstehen oder zu schreiben. Gut, da schleicht sich der ein oder andere Fehler ein, aber alles in allem klappt es super gut. Ich bin froh nach Norwegen gegangen zu sein und all diese Dinge gelernt zu haben, es war definitiv eine gute Entscheidung und ich kann's euch nur raten! Es war wirklich nicht immer einfach, am Anfang sogar ziemlich hart - vielleicht war es dann doch etwas zu früh mit 15-, aber ich hatte eine Menge Spass und tausende von wunderschönen unvergesslichen Momenten mit meiner Gastfamilie und meinen Freunden in meiner zweiten Heimat Norwegen.

An dieser Stelle wünsche ich den lieben vor euch, denen das Abenteuer Norwegen noch bevorsteht ein unglaublich tolles Jahr, ganz viel Glück mit eurer Gastfamilie und viele neue Freundschaften. Lasst euch nicht unterkriegen wenn mal nicht alles klappt wie es sollte, das wird schon! Freut euch darauf in diesem atemberaubenden Land zu leben und freut euch jetzt schon mal auf eure innerlichen Triumphfeuerwerke, wenn ihr Komplimente zu eurem Norwegisch bekommt! Genießt es!

Es ist ein äußerst komisches Gefühl dass mein Austauschjahr in Norwegen vorbei ist, als Austauschschüler lebt man irgendwie die ganze Zeit in einem Rausch, aber man denkt nie darüber nach, was passiert wenn das alles vorbei ist, denn das Ende ist etwas so unrealistisches, dass man es einfach nicht wirklich begreifen und realisieren kann bevor es auf einmal direkt vor dir steht. Deshalb fällt es mir auch zum Beispiel sehr schwer meinen derzeitigen Wohnort bei facebook wieder umzuändern, weil ich es einfach irgendwie noch nicht wahr haben will. Aber ich werde hoffentlich schon bald wieder nach Norwegen fahren, denn in einem Monat machen wir ein Klassentreffen an Simens Geburtstag.
Und wer weiß, vielleicht mache ich ja auch mal eine Weltreise - nach Norwegen, Finnland, Österreich, Schweiz, USA, Mexico, Brasilien, Taiwan, Thailand, Italien und Australien, um alle die ich in diesem Jahr kennengelernt habe wiederzusehen.

Mir fällt es grade total schwer hier ein Ende zu finden, ich spiele sogar schon mit dem Gedanken bald wieder einen Blog zu führen, vielleicht sogar auf Norwegisch. Aber jetzt mach ich hier mal 'nen Punkt und sag noch einmal: Ein riesenfettes Dankeschön an alle die mich während dieses Jahres unterstützt haben und meinen Blog gelesen haben, ihr seit auch ein Teil meines Norwegenautausches.

So, jetzt ist aber Schluss, hier noch ein allerletztes

Hilsen,
Henriette 


& aus die Maus.

Samstag, 23. Juni 2012

Abschied von der besten Klasse der Welt

Es war so weit. Ich musste mich von meiner Norwegischen Klasse -der besten Klasse der Welt- verabschieden.

Gestern war der letzte Schultag und alle sin mit einem mulmigen Gefühl nach Hause gekommen und haben sich nur halbherzig verabschiedet, weil alle wussten, dass wir uns am Abend zur Vitnemålsutdeling (feierliche Zeugnisvergabe) wiedersehen würden. Ungewissheit lag in der Luft, niemand wusste was dieser bevorstehende Abschied in sich hat, wie man damit umgehen soll und die Gewissheit nie mehr in diese Schule zurückkommen zu können und sich stolz einen Engebråten Schüler nennen kann.

Als wir uns Abends vor der Schule versammelten, waren wir alle ein bisschen hin und her gerissen zwischen Freude dass wir alle nochmal zusammen sind oder Trauer weil das Zusammensein bald sein Ende hat. Zum Skolemarsj mit den anderen Schüler in die Aula reinmaschierend wurde mir bewusst, wie sehr ich zu einem richtigen Engebråten Schüler geworden bin - und wie unheimlich stolz ich drauf bin. Auf unseren Plätzen haben wir uns dann die Rede des Rektors, die Rede von zwei Schülern über die Lehrer, die Rede eines Lehrers über die Schüler angehört, Jenny und Selma haben wunderschön 'Hey there Delilah' gesungen, Ole Jakob (OJ) hat Gitarre gespielt und als unsere Lehrer uns ein Lied gesungen haben war das so rührend, dass den ersten schon ein paar Tränen über die Wangen liefen.

Danach haben alle Schüler ihr Abschlusszeugnis bekommen, wurden aufgerufen, beglückwünscht, gedrückt. Die Zeugnisvergabe war vorbei und niemand hatte es eilig aus der Aula rauszukommen - wozu verabschieden, wenn man es noch ein bisschen hinauszögern kann? Vor der schule hat sich meine Klasse versammelt und dass große Verabschieden fing an.
Das war das traurigste und herzzerreißendste was ich je erlebt habe - und ich weiß wovon ich spreche, ich habe 10 Monate weder meine Familie noch meine deutschen Freunde gesehen. Vor allem war mir bis vor kurzer Zeit gar nicht klar welch unglaubliches Glück ich mit meiner Klasse hatte. Besonders am Anfang war ich ziemlich unsicher und wusste nicht woran ich bin, ob die Freundschaften echt sind und so weiter. Das mit den Freundschaften hat sich für mich allerspätestens an meinem Geburtstag geklärt und in letzter Zeit habe ich auch gemerkt wie gerne mich die anderen alle haben, und wie lieb ich sie habe. Als ich gestern auf die Straßenbahn gewartet habe, kam Adrian vorbei und wir haben uns unterhalten. Er hat mich gefragt ob ich schon traurig bin und vor dem Abschied Angst habe und hat gesagt dass die ganze Klasse traurig ist dass ich wieder nach Deutschland fahre und dass alle mich sehr lieb gewonnen haben. Das kam einfach so überraschend und ehrlich von ihm, dass mich das sehr gerührt hat. der Abschied von meiner Klasse war also ganz besonders schrecklich, gar nicht mal von meinen guten Freunden, weil ich weiß dass ich sie wiedersehen werde, sondern von denen die man unglaublich lieb gewonnen hat, aber man diejenigen eher nicht mehr so schnell wiedersieht. Wir lagen uns alle in weinend in den Armen, haben uns ein viel Glück für unser weiteres Leben gewünscht und uns versprochen uns wiederzusehen. Selbst die 'coolen' Jungs haben geweint, wir mochten unsere Klasse einfach unglaublich gern.

Heute wollte ich den ganzen Vormittag packen, nachmittags was mit meinen Eltern unternehmen und Abends mit allen zusammen essen gehen. Wollte. Doch dann kam alles ganz anders.
Ich war schon seit zwei guten Stunden beim Packen (was sich übrigens als viel mehr Arbeit herausgestellt hat als ich dachte), als meine Gastschwester ins Zimmer kam und meinte dass draußen eine Frau stehen würde die mit mir sprechen möchte. Ich hab irgendwie ein bisschen Angst bekommen, oder war auf jeden Fall ziemlich nervös als ich - noch halb im Schlafi-  runter an die Tür gegangen bin. Da stand Julies Mutter die meinte ich müsste mir schnell etwas anziehen und meinen Eltern Bescheid sagen, denn sie müsste mich entführen. Ich hab mir schnell was übergeworfen und bin dann mit ihr raus. Bevor ich mit einem roten Schal die Augen verbunden bekam, konnte ich noch sehen dass das Auto mit Norwegischen Flaggen verziert war. Nach ein paar Minuten durfte ich aussteigen und den Schal abnehmen. Vor mir stand ein schwarzes Pferd, auf dem Julie saß. Ich hab nen Helm bekommen und schon gings hinter Julie rauf aufs Pferd. Wir sind ein paar Minuten einen kleinen weg langgeritten und dann von hinten in das Wohngebiet gekommen, in dem Julie wohnt. Als ich vor Julies Haus abgestiegen bin, kamen ein paar Mädels mit Norwegischen Fahnen aus der Garage gestürmt und haben 'Überraschungsparty!!!' gerufen. Nachdem ich auf dem Pferd saß hab ich natürlich schon geahnt dass das sowas in die richtung wird, aber es war auf hjeden fall eine richtig liebe Überraschung und wir hatten nochmal einen schönen Nachmittag zusammen. Ich durfte auch die ganze Zeit Julies Bunad - die Nationaltracht- anhaben, was eine wirklich große Ehre war. Wir haben zusammen gegessen, geredet, gelacht, Fotos gemacht und ich habe ein paar liebe Abschiedsgeschenke bekommen.
Als wir uns verabschiedet haben, war das komischerweise fast überhaupt nicht traurig. Das traurige war halt irgendwie schon gestern, wenn man sich einmal darauf eingestellt hat sich verabschiedet zu haben, dann ist das irgendwie abgeschlossen. Wir sind alo ohne Tränen auseinandergegangen, mit dem festen Versprechen uns bald zu sehen.







Mein Zeitplan war dadurch ja echt nicht mehr zu gebrauchen - aber das war die Überraschungsfeier wohl wirklich wert! Ich habe zu Ende gepackt, alles auf- und weggeräumt oder weggeschmissen.
Ich bin gerade von dem Essen mit meinen beiden Familien, Norwegisch und Deutsch, wiedergekommen. Es war ein sehr schöner Abend und ich habe als Abschiedsgeschenkt eingerahmte Fotos von mir mit meiner Gastfamilie bekommen.

Mein Zimmer ist leer, die Wand über meinem Bett, die sonst voller bunter Postkarten und Erinnerungen war, ist kahl. Auch wenn ich noch eine Woche mit meinen Eltern in Norwegen reise, ist morgen Abschied von Oslo und meiner Gastfamilie angesagt und meine Zeit als Austauschschüler ist vorbei. Es war eine schöne Zeit voller unglaublicher Erlebnisse und tollen Menschen, die ich nie vergessen werde.
Ich werde sicherlich noch einmal schreiben wenn ich in Deutschland angekommen bin, aber auf jeden Fall schon mal Danke an alle die sich die Mühe gemacht haben meine endlos langen berichte zu lesen und sogar dann und wann Kommentare zu schreiben. Ich bin es leid zu bloggen, aber ich werde es auch sehr vermissen. So ist das halt im Leben.

Tusen takk til alle dere som har gjort utvekslingen min til en kjempe opplevelse, som jeg aldri kommer til å glemme. Jeg er utrolig glad i dere og gleder meg til å se dere igjen snart!


Hilsen,
Henriette 


Mittwoch, 20. Juni 2012

Wenn's am schönsten ist, sollte man aufhören

Ich versuche mal grad noch schnell was zu posten, ich muss gleich schon wieder los.

Am Freitag Abend war ich auf Jenny und Klaras Geburtstagsfeier, die sehr schön und lustig war. Samstag war dann Selmas Übernachtungsgeburtstagsfeier in Maridalen. Nachdem wir gegessen und geredet haben waren wir ein bisschen draußen und haben unsern Spaß gehabt mit Schubkarrenrennen, platten Fahrrädern und noch so andere Sachen, aber ich hab jetzt keine Zeit alles zu erzählen.




Hier haben wir geschlafen
Gestern sind meine Eltern gekommen, das war schon auf der Spitze der komischen Gefühle! Einerseits freut man sich total endlich wieder seine Eltern in die Arme schließen zu können, aber andererseit ist man auch ein bisschen unsicher wie das sein wird nach so langer Zeit wieder zusammenzusein. Als sie mich aus der Schule abgeholt haben und ich sie da sitzten gesehen habe, sind dann alle Zweifel verschwunden und ich habe mich einfach nur unendlich gefreut! Es war einfach so schön und angenehm vertraut. Nachdem meine Freunde meine Eltern kennengelernt hatten - Selma ist erstmal in Tränen ausgebrochen und meinte zu meinen Eltern, dass sie nicht will dass ich fahre- waren wir drei in einem Café , haben bisschen ws gegessen und getrunken und geredet. Danach sind sie hierher gekommen und haben mein neues zu Hause gesehen. Das Haus hat ihnen sehr gut gefallen und wir haben alle zusammen gegessen.

Danach sind wir zu einer Abschlussfeier der Klasse gefahren, das war wirklich wirklich schön nochmal alle so zu versammeln, zusammen zu essen, reden, lachen und rumalbern. Julie hat einen Film gemacht mit ganz vielen Bildern und Videoclips, der uns alle sehr gerührt hat. Meine Klassenlehererin konnte schon gar nicht mehr aufhören zu weinen und als die ganze Klasse 'I'm Yours' gesungen hat, war der Abend gekrönt und leider auch schon vorbei.







Morgen ist schon der letzte Schultag, kaum zu glauben. ich würde gerne mehr schreiben, aber das schaffe ich nicht.

Bis denne! (Wir sehen uns baaaaaaaaald! :) )

Hilsen,
Henriette 



Donnerstag, 14. Juni 2012

Boot Camp

Heute hatten wir in der Schule 'Boot camp' und waren deswegen den ganzen Tag in der Sporthalle um mit ein paar vom Militär verschiedene Aufgaben durchzuführen. Als allererstes haben wir erstmal so riiiesige Militärjacken bekommen, die wir alle anziehen mussten. Danach mussten wir uns einen ziemlich langen Vortrag anhören, in dem 'Forsvaret', also die Bundeswehr, für uns ein bisschen schmackhaft gemacht wurde. Danach wurden wir in Gruppen eingeteilt, in denen wir verschiedene Übungen machen mussten. Pro Übung musste die Gruppe einen neuen Gruppenführer wählen und man wurde von ein paar 'Mentoren' bei den Aufgaben beobachtet und später benotet. Und diese Mentoren waren einfach mal soooo streng! Die Übungen musste immer in einer bestimmten Zeit erledigt werden und wenn die Zeit aus war und die Gruppe sich noch nicht ordentlich aufgestellt hat wurde man diqualifiziert. Und nur weil Helene auf Krücken geht und deswegen nach der Zeit ankommen, wir anderen aber alle schon da standen wurden wir erstmal disqualifiziert.. Und einmal hat der eine Soldat mich voll angemeckert, nur weil ich eine frage nicht verstanden habe - hallo? Es war zwar schon ganz lustig das alles mal so zu machen, aber am Ende war ich echt froh dass wir fertig waren.




Nach der Schule war ich mit Julie bei Selma und wir haben Pizza gebacken. Morgen wollten wir ja zu Tusen Fryd, deswegen haben wir alles ganz genau für morgen geplant, das war ein ziemliches Drama. Naja, als ich grade die Internetseite gecheckt habe, ist mir aufgefallen, dass das morgen geschlossen ist.... hahaha! Ich fahr aber gleich wieder hoch zu Julie, Selma und ich übernachten bei ihr, dann finden wir morgen halt was anderes als Frezeitpark!


Morgen Abend ist jenny und Klaras Geburtstagsfeier, ich freu mich!
Im Moment geh in der Klasse ein Buch rum, in das alle für mich reinschreiben. Also so eine Art Poesiealbum, bloß dass alle kleinen kleinen Gruß reinschreiben und lustige Insider oder so. Ich hab echt Lust das jetzt schon zu lesen, aber das werde ich erst in Deutschland. Mal sehen ob ich mich selbst beherrschen kann... ;)


Und da ich jetzt so viel zu tun habe, musste ich gestern schon ein bisschen Koffer packen. das hat aber nicht wirklich gut geklappt, da ich noch gar nicht glauben kann, dass ich bald schon fahre. 
Es ist ganz unglaublich dass ich nächste Woche schon wieder Oslo verlassen muss. Ich weiß noch genau wie ich vor einem Jahr meine Koffer gepackt habe, aber das war natürlich etwas gnaz anderes. Genauso wie das Verabschieden. Das Verabschieden von meiner deutschen Familie und Freunden war zwar schwer, aber man wusste dass man sich in 10 Monaten wiedersieht. Sozusagen Abschiede für einen bestimmten Zeitraum. Wenn man sich jetzt von Leuten verabschieden muss, dann hat man keine Ahnung ob und wann man diese Person, die man in den letzten Monat unglaublich zu lieben gelernt hat, das nächste Mal sieht. Immer wieder werde ich traurig wenn mir bewusst wird, dass ich bald alles was ich mir hier mehr oder weniger mühsam aufgebaut habe verlassen werde und wieder zurück nach Deutschland fahre. Natürlich freue ich mich auch und wie heißt es so schön - wenn's am schönsten ist soll man ja aufhören


Ich bin wirklich wirklich froh diesen Austausch gemacht zu haben. Es ist einfach ein tolles Erlebnis und man bekommt die Chance an mehr teilzuhaben als dem gewöhnlichen Alltag. Man bekommt die Chance in eine andere Kultur einzutauchen, neue Traditionen und unzählige Menschen kennenzulernen und neue Freundschaften zu knüpfen. 'Die Welt ist wie ein Buch - wer nicht reist, sieht nur eine Seite davon.' Ich habe das  Gefühl durch meinen Austausch heir in Norwegen weit mehr als nur eine seite gelesen zu haben. Denn ich habe nicht nur Norwegen kennengelernt, sondern kenne auch wirklich viele andere Austauschschüler aus aller Welt. Das ist ein ganz unglaubliches Gefühl auf der ganzen Welt Leute zu kennen und man fühlt sich als wäre man viele mehr Teil der Welt, nicht nur ein kleiner Teil in Deutschland. Ich glaube nicht dass ich das grad so gut beschreiben kann, das ist wohl eins der speziellen Austauschschülergefühle, die man einfach erlebt haben muss um sie zu verstehen.


Ich wollte eigentlich noch mehr schrieben, aber ich muss mich jetzt beeilen zu Julie zu kommen, war ja auch genug Text für heute :)


Hilsen,
Henriette 

Montag, 11. Juni 2012

To bursdager, masse god mat og en fantastisk snurre-lek

- Zwei Geburtstage, jede Menge gutes Essen und ein geniales Dreh-Spiel

halli hallo, ich dacht ich meld mich mal wieder! Ich sollte zwar eigentlich schlafen gehen, aber wenn ich jetzt nicht schreibe, dann kann ich mich morgen oder übermorgen eh nicht überwinden...
Ich weiß gar nicht genau wann ich letztes mal gebloggt habe, aber ich fang jetzt einfach mal an von Samstag zu erzählen.

Samstag Vormittag habe ich mich zum letzten Mal mit meiner Kontaktperson Anne in der Stadt getroffen. Wir sind ein bisschen rumgelaufen, haben was gegessen und natürlich sehr viel geredet. Es war danach schon recht komisch 'tschüss' zu sagen, denn sie war eine wirklich gute Kontaktperson, die ich sehr gerne mochte und mit der ich auch gut reden konnte.

Samstag haben habe ich mich mit dem Bus auf in Wald gemacht - Helene hat ihren Geburtstag gefeiert und sie wohnt in Maridalen, also so ziemlich 'middle of nowhere' obwohl es nicht weit von Oslo entfernt ist. Es war ein sehr netter Abend und wir haben jede Menge Pizza, Kuchen, Brownies und co. gegessen. Was übrigens ziemlich lustig war, war dass ich Snickers halt 'Snickaaas' ausgesprochen habe und ragnhild mich erstmal ausgelacht hat, weil sie meinte es heißt 'Snickesch' :) Im Norwegischen wird 'rs' nämlich immer zu 'sch' und das hört sich manchmal echt komisch an...
Wir waren ziemlich lange da und ich glaube die ganzen Norwegischen 'Party-Lieder' werden mir echt in Deutschland fehlen! ;) 
Als wir den letzten Bus um halb 12 nehmen wollten, war es irgendwie immer noch hell & das verwirrt mich total, weil in Deutschland ist es zwar auch im Sommer lange hell, aber ist es um 12 nicht dann schon dunkel?

Am Sonntag haben wir uns mit der ganzen Familie ein letztes Mal (zumindest ja für mich) auf nach Kongsberg zu farmor gemacht. Wir waren in der Silbergrube (nennt man das so?) und die Fahrt mit dem Zug darein war echt gruselig. In einem kleinen dunklen Wagon zu sitzet, während es ganz schrecklich laut rumpelt und es immer kälter wird ist nichts für mich.
Danach sind wir noch ein bisschen gewandert und wurden dann in einer Hütte von Farmor zum Essen eingeladen. Von ihr Abends Abschied zu nehmen war dann natürlich auch wieder schwer. Ich hab sie sehr lieb gewonnen und werde es vermissen in Kongsberg bei Farmor Lunsj zu essen mit dem runden gulost und Rømme mit ihrer himmlichen Himbeermarmelade. 

Gerade eben war ich dann noch auf dem Geburtstag von Ragnhild og Sofie. Das war wohl mit Abstand einer meiner lustigsten Abenden hier! :D erstmal waren alle ziemlich müde & es war nicht so lustig, aber als wir angefangen haben zu essen, wurd's dann schon lustiger. Und das Essen... mhhhhh! Tomate Mozzarella mit Balsamico, Pizzaschnecken, grüner Spargel eingerollt in Schinken, Olivenbrot, Salat und andre leckere Dinge. Nach dem Essen haben die beiden Geschenke ausgepackt  und wir waren draußen auf dem Trampolin. Wir haben uns echt totgelacht und als wir dann Nachtisch gegessen haben, war die Stimmung schon bestens. Nachtisch war übrigens leckerer Obstsalat, Brownies, frische Erdbeeren, Baiserkrönchen und Cupcakes.
Als wir alle pappsatt waren, sind wir wieder raus in den Garten und haben angefangen ein unglaublich lustiges Dreh-Spiel zu spielen. Das geht so: Alle stellen sich im Garten auf und halten einen Stock oder langen Grashalm mit beiden Händen über den Kopf und schauen den die ganze Zeit an, während man sich 20 Runden um sich selbst dreht. Nach der 20. Runde wird der Stock auf den Boden gelegt und man muss versuchen drüberzuspingen. Das hört sich jetzt echt komisch an, aber es war soooo lustig! Wenn man nämlich versucht drüberzusprinegn, fällt man einfach um und alle liegen dann auf dem Boden und wir haben uns fast in die Hosen gemacht vor lachen! :D Ihr hättet das mal sehen sollen, wie sich ein paar Mädels drehen und dann einfach alle umfallen,  manche sind auch in den Büschen oder Beeten gelandet :D Probiert das mal aus! 

Die letzten Tage hier sind jetzt alle vollgeplant, so sehen meine Pläne aus:
Dienstag: nur ein halber Schultag, danach treffe ich mich mit Amanda und habe Abends das letzte Mal Tennistrenig
Mittwoch: Aktivitetsdag - Art Bundesjugendspiele, bloß mit Disziplinen wie Cheerleading, Völkerball, Eierlauf etc. - Ich hab mich für Sackhüpfen gemeldet
Donnerstag: Militärsporttag, wir machen Sport mit dem Militär, weiß noch nicht ganz was ich mir darunter vorstellen soll, danach treffe ich mich mit Selma und Julie
Freitag: frei &  wir  fahren zu Tusen Fryd, Abends Geburtstag von Jenny und Klara
Samstag: Selmas Geburtstag mit Übernachtung
Sonntag: Selma
Montag: hab ich grad vergessen
Dienstag: Mama und Papa kommen, Abends Abschiedsfeier der Klasse
Mittwoch: Elidas Geburtstagsfeier
Donnerstag: letzter Schultag, Vitnemål - in der Aula werden Zeugnisse verteilt
Freitag: wir gehen essen mir meiner Gastfamilie und Mama und Papa
Samstag: Ha det bra Oslo!

Wann soll ich eigentlich packen?

Aber jetzt guuuuuuute Nacht, ich hoffe der Bericht war euch nicht zu ausführlich.
Sov godt!
Hilsen,
Henriette 

Dienstag, 5. Juni 2012

Die ersten Abschiede und und mein Wochenende in Skien

Es kommt mir so vor, als würde ich jede Woche einen Blogpost starten mit 'Ich hatte wirklich mal mal wieder ein sehr schönes Wochenende' - und so so leid es mir tut, ich muss es schon wieder sagen: Ich hatte ein wirklich sehr schönes, lustiges Wochenende mit Nathalie!

Es fing zwar erstmal nicht ganz so gut an, da der Bus der nach Skien fahren sollte, keine Bremsen hatte und wir deswegen auf einen anderen warten mussten. Als ich mit ein bisschen Verspätung in Skien ankam (übrigens eine überraschend schöne Stadt, finde ich) war es dann aber sehr schön Nathalie wieder zu sehen und wir haben uns beide schon voll auf dieses Wochenende gefreut. Nachdem wir kurz bei Nathalie ihre Sachen abgeholt haben, sind wir auch schon direkt losgefahren und haben uns auf den Weg zur Hütte gemacht. Achso, mit wir meine ich Nathalies Gastpapa, ihr kleine Gastschwester, deren Freundin, Nathalie und mich. Die Hütte liegt nämlich an der See und dort hat ihre Gastfamilie ihr Segelboot, mit dem wir uns direkt auf den Weg nach Langesund zum Seemansfestival gemacht haben. Das war erstmal voll ungewohnt auf dem Segelboot, weil man das Gefühl hatte runterzufallen, aber man hat sich schnell dran gewöhnt. Von der Fahrt nach Langesund haben Nathalie und ich aber nicht so viel mitbekommen, weil wir die ganze Zeit geredet haben ;)

Als wir uns Langesund näherten, wurden wir dann von eröffnenden Kanonenschüssen und lauter Shanty Musik empfangen. In dem großen Bierzelt war eine Bühne, auf der verschiedene Shanty Chöre ihr Lieder präsentiert haben und das hat sogar echt voll Stimmung gemacht mit der Shanty Musik :D & da das ein internationales Festival war, war auch ein Deutscher in ein Schweizer Shanty Chor da und wir konnten's natürlich nicht lassen mal ein bisschen Deutsch mit denen zu plaudern.

Abends sind wir nach überbackenen Nachos, ein paar Runden Kartenspielen und natürlich laaange quatschen in unserer mini Kajüte schlafen gegangen - begleitet vom unglaublich lauten Krachen der Wellen am Boot, leichtem Schaukeln und Shanty Liedern wie 'Kos deg på Shanty festivalen' & 'Blow the man down' in unseren Köpfen.








Morgens sind wir auch recht schnell aufgebrochen, aber erst haben wir noch schön egg og bacon gegessen, was Nathalies Gastpapa für uns gemacht hat. Ihr Gastpapa ist wirklich total nett und lustig und irgendwie finde ich dass das das Wort 'Seebär' sehr gut zu ihm passt, wie er da mit seinem blau gestreiften T-Shirt und seinem roten Halstuch das Segelboot gesteuert hat.







Wieder in Skien angekommen, waren Nathalie und ich erstmal einkaufen und haben danach gekocht : Vollkornspaghetti mit Gemüsesauce - mhhhh... Das war richtig lecker und besonders Nathalie hat das sehr genossen, da sie frisches Essen ziemlich vermisst, die Gemüsesauce war einfach richtig lecker! Und besonders gut fanden wir zwei auch, dass da absolut kein Fleisch drin war, denn in Norwegen ist eine Mahlzeit ohne Fleisch, abgesehen von Pfannkuchen, keine Mahlzeit. Ich hab diese Soße schonmal in meiner Gastfamilie gemacht und die haben mich ganz verwundert gefragt ob ich das Fleisch vergessen hätte - ich glaub das ist auch was, worauf ich mich in Deutschland freue: vegetarisches Essen. Nicht weil ich Vegetarier bin, sondern einfach weil ich es leid bin jeden Tag  Fleich (manchmal auch Fisch) zu essen. Was spricht den gegen Spaghetti mit Pesto zum Beispiel?



Wir haben uns und unsere Kochkünste danach mit 'Små Godt' (findet man in fast jedem Supermarkt, das sind einfach 'lose' Süßigkeiten in solchen Klappen, die man sich dann selber aussuchen kann) und einer Mango im Whirlpool belohnt. Der Whirlpool war echt cool, aber der war echt ziemlich warm und ich glaube ich war ein bisschen zu lange drin, weil ich als ich rausgekommen bin, fast umgekippt bin... ist aber nichts passiert und wir haben abends noch einen leicht merkwürdigen Film geguckt.



Sonntagmorgen haben wir einen kleinen Spaziergang in Skien gemacht und noch einen Film geguckt.
Der Abschied war irgendwie komisch, aber wir sehen uns auf jeden Fall in Deutschland wieder. Danke für das tolle Wochenende, Nathalie!

Gestern habe ich mich an meiner ersten eigenen Bløtkake versucht und obwohl ich sie leicht 'mislykka' (misslungen) fand, fanden die Gäste sie alle sehr lecker :) Wir haben nämlich den Geburtstag von mormor noch nachgefeiert und sie und die beiden Tanten und Onkel waren da. Als ich denen am Abend tschüss gesagt habe war das ein total komisches Gefühl, weil man irgendwie überhaupt nicht weiß wann und ob man sich mal wiedersieht. Das schwerste war aber meiner Gastoma tschüss zu sagen. Ich hab mormor wirklich sehr lieb gewonnen & werde sie sehr vermissen.

Ich hoffe es geht euch allen gut & bereitet euch lieber schon mal mental drauf vor, dass in drei Wochen eure Ruhe ein Ende hat und ich wiederkomme, muhahahahaaa :D

Bis denne, Henne

oder auch das übliche:
Hilsen,
Henriette